18.11.2014
Ralf Eberhardt:

Energiemanagement in städtischen Gebäuden

Ralf Eberhardt ist Energiemanager im Hochbauamt der Stadt Heidenheim. Insgesamt entstehen in städtischen Gebäuden 60% der Unterhaltkosten für Heizenergie, 30% für Strom und 10% für Wasser. Durch Wärmedämmung, moderne Stromsparleuchten und ausgeklügelte Heizungsregelung seien bereits deutliche Einspareffekte erzielt worden. Leuchtendes Beispiel dafür sei die Generalsanierung der Westschule mit einer Reduzierung des Jahreswärmebedarfs um mehr als 50%.


Die Eigenproduktion von Energie in und an städtischen Gebäuden hat sich mit Photovoltaik im 10-Jahresvergleich auf das Sechsfache auf 284 MWh im Jahr 2013 gesteigert. Im Bereich der Kraft-Wärmekopplung (Erdgasmotor erzeugt Wärme und Strom) betreibt die Stadt vier Anlagen, die größte ist das KWK-Kraftwerk im Mittelrain. Mit 347 MWh Strom tragen diese Anlagen ebenfalls zur Strom-Eigenerzeugung bei. Zusätzlich wird ihre Abwärme genutzt.

Der Referent stellte die KWK-Anlage im HG-Gebäudekomplex (mit Turnhalle und Kunstmuseum) detailliert vor. Damit kann etwa 75% des dortigen Stromverbrauchs  abgedeckt werden. Dazu liefert die KWK-Anlage noch Wärme für den Grundbedarf an Heizung und Warmwasser. Sie wird für den winterlichen Spitzenbedarf durch Erdgas-Heizkessel ergänzt. Die KWK-Anlage hat Vorrang, um möglichst viele Volllast-Stunden pro Jahr zu erreichen.

Weiters stellte er das Klärgas-Blockheizkraftwerk (BHKW) vor, das 30% des Strombedarfs der Kläranlage abdeckt und seine Abwärme für die Klärgasgewinnung abgibt. Ein weiteres Projekt zur Rückgewinnung der Wärme aus dem Abwasser-Hauptkanal hat sich als derzeit noch als zu teuer erwiesen, kann aber bei steigenden Gaspreisen rentabel werden.

Abschließend besichtigten die Besucher mit dem Referenten das Blockheizkraftwerk in der Heizzentrale am Hellenstein-Gymnasium, wo ihm noch detaillierte Fragen gestellt wurden.