05.07.2009 
Exkursion des Solar mobil Heidenheim nach Hermaringen

wka hermaringen exkursionsteilnehmer

 

Auf dem Weg zur nachhaltigen Gemeinde

 Die Exkursionen des Solar mobil Heidenheim führen traditionell zu wegweisenden Bausteinen für eine regenerative Energieversorgung. Am Sonntag besuchte die mehr als 20-köpfige Radlergruppe Hermaringen. Die kleine Brenz-Gemeinde ist eine der wenigen Gemeinden in Baden-Württemberg, die ein eigenes, selbst verwaltetes Stromnetz und das dazu gehörige Gemeindewerk unterhält. 

Bürgermeister Mailänder erläuterte, dass in der Gemeinde jährlich rund 9 Millionen Kilowattstunden Strom verbraucht würden, 2 Millionen würden bereits jetzt regenerativ erzeugt. Den Löwenanteil steuert das Wasserkraftwerk von Peter Guggemoos bei, gefolgt von Rainer Ganslosers Biogansanlage sowie rund 70 Fotovoltaikanlagen. Der Gemeinderat werde sich im Herbst mit einem Nachhaltigkeitskonzept befassen mit dem Ziel als Gemeinde zu 100 Prozent regenerativ zu werden.

Das Wasserkraftwerk weist mit 5,6 Metern die höchste Fallhöhe eines Wasserkraftwerks an der Brenz auf. Seit 100 Jahren produziert es Strom, immer noch mit den alten Maschinen (Leistung von 220 kW). Gegenwärtig wird untersucht, ob ein dritter Turbinensatz eingebaut werden kann. Dann könnte die jährliche Stromproduktion von 1,5 auf 2,5 Millionen Kilowattstunden gesteigert werden. Ganslosers Pionier-Biogasanlage hat inzwischen ausgedient und ist durch eine neue mit der fünf- bis sechsfachen Leistung ersetzt worden. Mit zwei weißrussischen Motoren kommt diese auf eine Leistung von 40 bis 60 KW/el. Außer seiner eigenen Gülle wird Kleegras vergärt. Mit der anfallenden Wärme wird die eigene Biogasanlage in Betrieb gehalten, das Wohnhaus und das nahe gelegene Gemeindehaus versorgt. Den Luxus eines beheizten Schwimmbades kann sich die Familie leisten – mit der sommers anfallenden Überschusswärme.

Ebenfalls der regenerativen Energieversorgung dienen die Produkte der am Ort ansässigen Firma WIKORA. Die Exkursionsteilnehmer wurden von Geschäftsführer Leonhard Jooß mit der Firmengeschichte, den Produkten und den Vertriebsstrukturen bekannt gemacht. Ursprünglich Hersteller für Badeöfen wurde Wikora unter seiner Leitung zum Systemanbieter für thermische Solaranlagen. Dazu gehören Solarkollektoren, Brauchwasserspeicher und Steuerungseinheiten in verschienen Größenordnungen. Die Besucher konnten sich im neuen Werk ein Bild von der Produktion machen, wobei die pfiffige Konstruktion der Solarkollektoren und das Knowhow besonders beeindruckten. Zwar liefert Wikora nicht an Endkunden, dimensioniert aber gerne für Bauherren die Wunschanlage unter dem Gesichtspunkt eines optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnisses.

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