12.05.2012
Werner Glatzle:

Baustein für das Stromnetz der Energiewende

Solar Mobil bei Varta Microbattery

smh bei varta

 Exkursionteilnehmer bei Varta. Im Vordergrund zwei Elektrofahrzeuge: Twike und Opel Ampera. Der Ampera wurde freundlicherweise vom Autohaus Rudhart in Heidenheim zur Verfügung gestellt . Besonderen Dank an Herrn Ruoff! Die Mitfahrer waren begeistert.

Varta erprobt in Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber ODR in einem Teilort von Neuler eine Akkustation mit dem Ziel, die Stromschwankungen, die durch die Einspeisung aus Sonnenenergie im örtlichen Netz vorkommen, durch Zwischenspeicherung zu glätten. Die Exkursionsteilnehmer von Solar mobil Heidenheim e.V. fuhren zu Varta, um aktuelle Informationen dazu vom Leiter der Entwicklungsabteilung, Dr. A. Hirnet, zu bekommen.  

Das Gelingen der Energiewende ist in erster Linie eine Frage zusätzlicher Speicher für Strom. Es gehe, so Dr. Hirnet, darum, Stromüberschüsse für Zeiten des Strommangels zwischenzuspeichern - und zwar da, wo die Überschüsse entstehen, nahe bei den Wind- und Solar-Einspeisern. Nur so könne der Ausbau der Stromnetze auf das unbedingt Notwendige begrenzt werden. Solche Speicher müssen sekundenschnell auf Schwankungen reagieren können, das können nur auseichend große Akku-Anlagen.

Die modernen Li-Ionen-Akkus sind empfindliche Hightech-Geräte, die eine ausgeklügelte Elektronik zu ihrem sicheren Betrieb benötigen. Damit lassen sie die traditionellen Bleiakkus um Längen hinter sich, und ihr Preis werde sich voraussichtlich parallel zur Einführung der Elektroautos, für die diese Akkus in Großserien gebaut werden, erheblich senken.

Für Sonnenstromanlagen auf Häusern seien solche Akkus mit entsprechendem Batteriemanagement eine Möglichkeit, sich weitgehend selbst zu versorgen und damit ebenfalls das Netz zu entlasten. Dazu müsse nach Dr. Hirnet aber ein öffentliches Markteinführungsprogramm mit entsprechender Speicherförderung beschlossen werden. Schon in wenigen Jahren könne dann der selbst solar erzeugte, im Haus zwischengespeicherte und  verbrauchte Strom billiger sein als der dann mit Haushaltstarif aus dem Netz zugekaufte Strom. Sonnige Aussichten für Dachbesitzer. (wg)