21.03.2015

Interview mit Energiewende-Pionier 
Manfred Lehner

Manfred Lehner stattet sein Wohnhaus in Westerstetten auf der Schwäbischen Alb nach und nach mit Haustechnik aus, die es ihm ermöglicht, den selbst erzeugten Strom zu einem hohen Prozentsatz selbst zu verbrauchen.

Mit der Batterie wurde nicht nur die Software geliefert, sondern auch zwei Funksteckdosen. Diese erlauben die automatische Steuerung von größeren Verbrauchern. Der Batteriehersteller bietet auch eine App für das Smartphone an, mit der große Verbraucher aus der Ferne ein- oder ausgeschaltet werden können.

Das Interview zeigt, welche Freude der Pionier dabei empfindet, Stück für Stück unabhängiger von fremder Energie zu Energie werden.

Er baute sein Haus noch ohne Berücksichtigung energiesparender Bauweise oder Technik. Von Anfang an hatte er sich jedoch für eine Heizung mit Holzpellets entschieden. Dies war der erste erneuerbare Baustein, denn in den Pellets steckt Holz aus nachwachsenden, heimischen Wäldern. Später setzte er eine 5,2 kW-Solaranlage und ein Kleinwindrad auf sein Dach. Normalerweise wird der Strom ins Netz eingespeist. Selten kümmert sich der Erzeuger darum, so viel wie möglich davon selbst zu verbrauchen. Nicht so Lehner. Er bekennt allerdings, dass dies bei der hohen Vergütung nicht interessant war. Erst als die Vergütung immer mehr reduziert und die Erzeugung günstiger wurde als der Einkauf des Stroms locke der möglichst hohe Eigenverbrauch.

So lag es für Lehner nahe, sich eine Batterie ins Haus zu holen, die tagsüber den Strom aus der Photovoltaik und dem Windrad speichert, um diesen abends, nachts und am frühen Morgen zu verbrauchen und stromintensive Verbraucher wie die Waschmaschine zum optimalen Zeitpunkt einzuschalten. Stolz zeigt er die Grafik eines Lastgangs an einem schönen Tag. Diese zeigt sehr schön den Stromüberschuss und die Menge des zwischengespeicherten Stroms sowie den Anstieg der Kurve, wenn ein Verbraucher eingeschaltet wird. Übers Jahr, sagt Lehner, kann er so 60 bis 70 Prozent des selbst erzeugten Stroms auch selbst verbrauchen.

Dies sind vermiedene Kosten für den Einkauf von Energie und vermiedener CO2-Eintrag in die Atmosphäre, argumentiert der Energiewende-Pionier.

Zur Steigerung des Eigenverbrauchs installierte er eine Wärmepumpe, die selbstverständlich nur mit ansonsten überschüssigem Strom bedient wird. Auf diese Weise kann er die Pelletheizung im Sommer ganz ausschalten und trotzdem Warmwasser erzeugen.