8.05.2001
Heinz Schäffer:

Solarstromanlagen – wie sie funktionieren und wie sie sich rechnen

Satellitenmessungen bestätigen eindeutig die Existenz des vom Menschen verursachten Treibhauseffekts, der zu immer größeren Umwelt-Katastrophen führe. Ursache der damit verbundenen globalen Erwärmung – so der Referent Heinz Schäffer beim Vortragsabend bei Solar Mobil Heidenheim – sei in erster Linie das Verbrennen fossiler Energieträger.

Der Solarfachmann erinnerte an die von Deutschland eingegangene Verpflichtung, den CO2-Ausstoß bis 2005 um 25 Prozent im Bezug auf den Ausstoß von 1990 zu senken, was freilich kaum erreichbar scheine, nachdem der jährliche CO2-Ausstoß in Deutschland wieder ansteigt.

In einem kurzen historischen Rückblick verwies Schäffer darauf, dass die Menschheit bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ausschließlich erneuerbare Energien nutzte. Die Umweltverschmutzung habe erst im 19. Jahrhundert mit dem Verbrennen von Kohle begonnen und habe sich im 20 Jahrhundert durch das zusätzliche Verbrennen von Erdöl und Erdgas verstärkt.

Den sehr begrenzten Reichweiten von 40 bis 200 Jahre der fossilen Energieträger stellte Schäffer die der Erneuerbaren Energien (EE) gegenüber: 5 Milliarden Jahre. Sieben Gründe sprächen für die EE: Die Sonne sei die größte Energiequelle, bei EE entstünde kein CO2, die EE seien eine heimische Energiequelle, sie würde gefördert, sie gewännen die für ihre Herstellung notwendige Energie in 3-4 Jahren zurück, EE-Erzeugungsanlagen hätten eine hohe Lebensdauer und seien Statussymbol.

Einmal mehr machte der Referent den Unterschied der beiden Solarenergieumwandlungsformen klar. Die solarthermische Solaranlage diene der Warmwasser- und Heizwärmegewinnung, die Fotovoltaik der Erzeugung von Strom aus Licht. Nachdem der Bestand bei der Solarthermie im Jahr 2000 bei 3 Millionen Quadratmeter lag, gäbe es zurzeit jährliche Zuwachsraten von einer Million Quadratmetern; die Fotovoltaik habe zum selben Zeitpunkt bei 100.000 Kilowatt installierter Leistung gestanden bei einer Zuwachsrate von 60.000 Kilowatt.

Nach einer kurzen Beschreibung des Unterschieds zwischen einer sogenannten Inselanlage und dem Netzparallelbetrieb wandte sich Schäffer dem Aufbau der Solarzelle und den verschiedenen Zelltypen wie der monokristallinen, polykristallinen, amorphen sowie der CIS-Zelle und schließlich der Dachmontage zu. Zwar sei ein nach Süden ausgerichtetes Dach mit 30-Gradneigung ideal, aber Mindererträge infolge anderer Gegebenheiten könnten durch eine Vergrößerung der Solarfläche ausgeglichen werden.

Eine 1-KW-Anlage erbringe in Heidenheim einen Jahresertrag von rund 900 Wattstunden. Gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz würde die Kilowattstunde 20 Jahre lang mit 99 Pfennig vergütet, in Heidenheim sogar auf 10 Jahre zusätzlich mit bis zu einer Mark. Als am günstigsten erweise sich eine 3,3-KW-Anlage mit 30 Modulen. Sie koste – skontiert - 46.000 Mark und bringe in 20 Jahren einen Ertrag von 83.870 Mark, wovon außer der Investition, gegebenenfalls Wartungs-, Versicherungs- und Reparaturkosten abgingen. Zum Abschluss seines Vortrags zeigte der Heidenheimer Solaranlagenbauer so gut wie alle in letzter Zeit realisierten Fotovoltaikanlagen – einschließlich der Bürgerbeteiligungsanlage auf dem Dach des Kompostwerks.