Stadtbahn
11.10.2011
Uli Rink zum Thema Stadtbahn Heidenheim
 

Stadtbahn: ersten Schritt jetzt angehen

Der Verein Solar mobil drängt auf eine rasche Einrichtung der Stadtbahn in Heidenheim

„Es gibt ein Zeitfenster. Wir wären gut beraten die Stadtbahn jetzt anzustoßen. Denn letztlich stimmen die Leute mit den Füßen ab und ziehen in Regionen, wo die Infrastruktur stimmt.“ Dies sagte Uli Rink beim Vortrags- und Diskussionsabend des Solar mobil Heidenheim/der Vhs zum Thema Stadtbahn. Viele Städte in Baden-Württemberg seinen bereits in der Planungs- oder Bauphase. Ulm erweitere sein Straßenbahnnetz und mache sich über eine S-Bahn Gedanken. Reutlingen reaktiviere die Hohenzollerische Landesbahn, baue eine neue Gleisstrecke nach Mössingen und wolle diese bis Hechingen weiterführen. Tübingen werde in diesen Verbund einbezogen und plane sogar eine Schienenstrecke mitten durch die Stadt hinauf zu den Unikliniken. Eine neue Schienenstrecke solle Waiblingen über Remseck mit Ludwigsburg schneller verbinden.

Zur Einstimmung ins Thema sahen die Teilnehmer einen Film, der anlässlich der Exkursion zur Stadtbahn Öhringen-Heilbronn-Karlsruhe gedreht wurde (Hier).
Die Vision dieses Films ist eine Stadtbahn in Heidenheim, die von den DB-Gleisen herunter und mitten durch die Stadt fährt. Rink dazu: „Lasst uns den ersten Schritt zuerst tun und dort, wo dies mit verhältnismäßig geringem Aufwand möglich ist, weitere Haltestellen einzufügen“.

Er zeigte anhand eines Schemas auf, dass die eingleisige Brenzbahn gerade mal zwei Systeme, den Regional-Express und den Interregio-Express, im 30-Minutentakt aufnehmen kann. Wenn die Stadtbahn als drittes System dazukommt, ließen sich diese drei Systeme nur mit einem zweiten Gleis abwickeln. Der erste Schritt sei demnach, dort zu beginnen, wo bereits zwei Gleise liegen, bzw. diese leicht wieder herzustellen sind.

Zweigleisig ist die Strecke etwa von den Ziegeläckern bis zur Pumpstation. Würde man diese verlängern, so führte Rink aus, auf der einen Seite bis Schnaitheim Bahnhof und auf der anderen Seite bis Mergelstetten Bahnhof, so könnten ab Schnaitheim vier zusätzliche Haltestellen eingerichtet werden und bis Mergelstetten weitere vier (Baindt/Engass, Mittelrainstraße/Fürsamen, Ziegelacker/Seewiesen, Felsen/Duale Hochschule/Brenzpark und St. Pöltenerstraße/Voithverwaltung, Voith/Eisenberg, Pumpstation/Fa. Hartmann, Weilerstraße/Mergelstetten Mitte). Dies böte die Möglichkeit, einen Teil des Berufsverkehrs auf die Schiene zu bringen, weil die Leute dann aufgrund der geringen Entfernung ihre Arbeitsstelle vollends zu Fuß erreichen können.

In der Diskussion gab es Befürchtungen, dass das Fahrgastaufkommen für eine solche Stadtbahn zu gering sei und die Strecke erweitert werden müsse. Rink ging davon aus, dass eine Verlängerung bis Oberkochen und Niederstotzingen in weiteren Bauabschnitten sinnvoll ist. „Wir hätten dann eine Kreisbahn“. Weiter kristallisierte sich heraus, dass für die Pendler nicht das Auto als Zubringer dienen sollte, sondern der Bus. Hier seien ggf. die Linien anzupassen. Eine Fahrplanvernetzung des Busverkehrs mit der Bahn habe erste Priorität. Am Beispiel von Ulm könne man sehen, dass eine gute Verkehrsinfrastruktur durchaus ein Standortfaktor sein kann. Man kam überein, dass man Referenten aus den vorbildlichen Städten nach Heidenheim holen will.